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Carolin Eberhardt

Spiele in der Natur

Spiele in der Natur bedeuten für Kinder jeden Alters, eine abenteuerliche Welt zu betreten. Insbesondere, wenn diese erlauben, an einer aufregenden Geschichte teilzunehmen. Insgesamt 12 spannende Spiele in vier verschiedenen Kategorien fördern gemeinschaftliche Aktivitäten in Kinder- und Jugendgruppen. 

Die Matthiae-Mahlzeit

Die Matthiae-Mahlzeit

Herbert Kihm

Treppenaufgang zum Senatsflügel
Treppenaufgang zum Senatsflügel

Das Matthiae-Mahl, auch „Convivium Eines Ehrbaren Rates „ genannt, existiert seit 1356. Begangen wird es am 24. Februar im Großen Saal des Hamburger Rathauses. Das Mahl begründet sich auf dem Matthiae-Tag, der alljährlich am 24. Februar den mittelalterlichen Frühlingsanfang einläutete. Es war zudem der Tag des Dienstbotenwechsels. An diesem besonderen Tag wurden die Aufgaben des Senates neu verteilt und ein neuer Erster Bürgermeister gewählt.

Der Tag ist Gedenktag des Apostels Matthias.Der Apostel Matthias wurde von den Jüngern Jesu nach Ostern in die Apostelschar hineingewählt, um Judas Iskariot in der Zwölfergruppe zu ersetzen. In dem Bericht der Apostelgeschichte über die Wahl erfahren wir nichts persönliches über Matthias.Der Überlieferung nach hat Kaiserin Helena (Mutter Konstantins des Großen) im 4. Jahrhundert die Gebeine des Heiligen nach Trier überführen lassen. Für die dortige Abtei St. Matthias lässt sich eine Reliquienerhebung für das 11. Jahrhundert belegen. Soweit zu dem Namensgeber und nun zurück zu dem Mahl. Traditionell war es Brauch, „Vertreter der Hamburg freundlich gesonnenen Mächte“einzuladen, meist kaiserliche Gäste und der holländische Gesandte. Für die geladenen hohe Gäste deckte man zum Matthiae-Mahl ein Messer ein. Im 14. Jahrhundert, als man für gewöhnlich mit den Fingern aß, war dies ein Ausdruck besonderer Ehre (Zeichen der Courtoisie ,ritterliches Benehmen).

Heute sind die Tafeln am Festabend dekoriert mit Tafelaufsätzen, Vasen und Schalen aus dem Silberschatz des Rathauses. Ein besonders prunkvolles Stück ist ein Pokal (Holbein-Pokal), ein Geschenk König Edwards VII. von England. Zum Matthiae-Mahl steht er auf dem Ehrentisch, an dem der Erste Bürgermeister sitzt.

Ab dem Jahr 1622 waren auch Frauen beim Mahl zugelassen. Bis die Herren diese zum Tanz aufforderten, mussten sie jedoch in einem getrennten Saal speisen. Generell wird die Matthiae-Mahlzeit von dem jahrhundertealten Protokoll der Freien und

Hansestadt Hamburg dominiert. Insbesondere schreibt dieses seit 1538 vor, dass der Bürgermeister seine Ehrengäste stets oben auf der Senatstreppe empfängt, da historisch niemals ein Hamburger Bürgermeister einem auf dem Pferde angereisten Ehrengast die Steigbügel halten sollte.

Speisenfolge:

Das Menü bleibt bis zu dem Mahl selbst ein Geheimnis. Nimmt man inzwischen auch Rücksicht auf die Vorlieben der Gäste, es gibt natürlich auch ein vegetarisches Menü, so war dies in der Vergangenheit durchaus eher „fleischlastig“ zu nennen. Die Menüfolge von 1715 sah drei überaus fleischreiche Gänge vor, darunter „ein ganzes gebratenes Reh garniert mit Rebhühnern, Wildschweinrücken garniert mit Krammetsvögeln, Fasanen garniert mit Finken…“

  • 47 Meter lang, 18 Meter breit und 15 Meter hoch ist der Große Festsaal im Rathaus
  • 48 Silber-Aufsätze zieren die Tische
  • 118 Kellner bewirten die Gäste
  • 132 Meter sind die Festtafeln insgesamt lang, an denen die Gäste sitzen
  • 128 Kilogramm Servietten und Tischdecken
  • 700 Kilogramm Natursteine, 400 Kilogramm Kieselsteine, 20 Kisten Moos, 135
  • Graspflanzen, 135 Steingartengewächse, 75 Myrthenhochstämmchen, 300 Margeriten, 300 Clematisblüten, 400 Perlhyazinthen für die Umsetzung des Landschaftsbildes „Cornwall“
  • 42 hohe fünfarmige Silberleuchter sowie kleinere Kerzengläser für die Ehrentafel leuchtendie Dekoration aus.
  • 260 Stück silbernes Serviergeschirr
  • 2500 Gläser
  • 3100 Porzellanteile
  • zirka 3000 Silber-Besteckteile
  • (Quelle:www.hamburg.de, Senatskanzlei)

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Bildquellen:

Vorschaubild, Rathaus von Herbert Kihm

Treppenaufgang zum Senatsflügel Urheber: Threedots via Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

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