Geschichte:
1883 begann der Bau, damit Hamburg dem Deutschen Zollverein beitreten konnte. In dieser Enklave durften die Hamburger Kaufleute nämlich weiterhin Importgüter zollfrei lagern (Freihafengebiet). Dazu mussten etwa 20.000 Menschen aus dem „Gängeviertel" und aus dem Wandrahm zwangsumgesiedelt werden. Die Häuser wurden anschließend abgerissen. 1888 fand dann die feierliche Einweihung durch Kaiser Wilhelm II. statt, den Abschluss fanden die Bauarbeiten vor dem 1. Weltkrieg. Nach den schweren Zerstörungen im 2. Weltkrieg (Operation Gomorrha) wurde der weitgehend originalgetreue Wiederaufbau 1967 abgeschlossen.
Durch die Entwicklung des Containerumschlags wurde das Gebiet nicht mehr als Freihafen benötigt und wurde so 2003 zollrechtlich Inland - mit Ausnahme der Teppichlager.
Architektur:
Die Speicher (Lagerhäuser) sind im neugotischer Backsteinarchitekturstil erbaut, notwendig war dabei eine Gründung auf tausende Eichenpfähle. Eine Gebäudeseite liegt dabei jeweils an einem Fleet, die andere Seite an einer Straße.
Historische Nutzung:
In den verschiedenen Stockwerken lagerten die sogenannten Quartiersleute für die Importeure in erster Linie Stückgut, Teppiche, Kaffee, Tee und Gewürze. Die Waren wurden mit den Seilwinden, die am Giebel montiert waren auf die fünf „Böden" gehievt.
Heutige Nutzung:
Die Speicherstadt ist heute u.a. Sitz der Hamburger Port Authority (HPA) und beherbergt zahlreiche Teppichhändler und Agenturen.
Besonders interessant und immer einen Besuch Wert für Besucher aus aller Welt sind z.B. das Speicherstadtmuseum oder das Zoll- oder das Gewürzmuseum. Leuchtende Augen bei Vätern und Kindern ruft die größte Modelleisenbahn der Welt im Miniatur Wunderland hervor, und wer mehr auf Schrecken und Gruseln steht, ist im Hamburger Dugeon bestens aufgehoben.
Gerne besucht von Gästen und Einheimischen werden auch: Das Hamburgische Architekturarchiv, die Speicherstadt Kaffeerösterei, das Wasserschloss Speicherstadt mit seiner angeschlossener Gaststätte, das Fleetschlösschen (Café und Kneipe), die benachbarte Elbphilharmonie oder das Internationale Maritime Museum Hamburg.
Anreise:
Vom Hauptbahnhof mit Linie U1, U3 oder U4, malerischer ist jedoch eine Fahrt mit einer Barkasse durch die Fleete
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Fotos: - commons.wikimedia Mbdortmund
Herbert Kihm