Die evangelische Hauptkirche -liebevoll „Michel" genannt, ist sicherlich die bekannteste Kirche der Freien und Hansestadt Hamburg. Sie gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt, der Turm ist für die Seeleute auf den einlaufenden Schiffen schon aus der Ferne zu sehen und ist der letzte Gruß beim Auslaufen.
Der heutige Bau ist die dritte Kirche an dieser Stelle. Der erste Bau wurde 1647 errichtet und brannte 1750 nach einem Blitzschlag vollständig ab. Auch der zweite Bau (1750-1906) brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Im Jahre 1906 einigte man sich nach heftigen Diskussionen darauf, den Wiederaufbau in Form einer Rekonstruktion des barocken Vorbildes auszuführen. Nach Beseitigung der Kriegsschäden (bis 1952), fand ab 1983 eine kontinuierliche Renovierung außen und innen statt.
Sankt Michaelis ist ein barocker Zentralbau, der in Backsteinbauweise errichtet wurde. Mit 2500 Sitzplätzen ist sie die größte der fünf Hauptkirchen. Der 132 Meter hohe Kirchturm ist der zweithöchste Hamburgs; überragt wird er lediglich von dem Mahnmal St. Nicolai mit 147,3 Metern.
Die Turmuhr ist die größte ihrer Art in Deutschland. So hat jedes der vier Zifferblätter acht Meter Durchmesser, jeder Zeiger wiegt 130 Kilogramm. Gebaut hat sie die bekannte Straßburger Firma Unger.
Bemerkenswert im Innern sind die fünf Orgeln: die Magnussen-Orgel auf der Konzertempore, in der Krypta die romantische Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Orgel, die Carl-Phillip-Emanuel-Bach-Orgel auf der Südempore, im Dach ein Fernwerk und die imposante große Steinmeyer-Orgel auf der Westempore (siehe Artikel in: saarland-lese.de, Die Steinmeyer-Orgel in Blieskastel-Biesingen).
Die Orgelbaufirma Steinmeyer erbaute die Große Orgel als Opus 2000. Das Instrument hat 86 Register mit insgesamt 6674 Pfeifen, verteilt auf fünf Manuale und Pedal.
Die Große Orgel in Sankt Michaelis gilt als ein wichtiges neobarockes Klangdenkmal.
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Fotos: Herbert Kihm