Salomon Heine (1767-1844), erfolgreicher Bankier und einer der angesehensten Bürger Hamburgs, war bekannt für seine Wohltätigkeit. So stiftete er 1837 in Erinnerung an seinen früh verstorbenen Sohn Hermann eine Vorschusskasse für israelitische Gewerbetreibende und zum Andenken an seine verstorbene Frau das 1843 eingeweihte Israelitische Krankenhaus in Hamburg. Auch bei der Bekämpfung des durch den Hamburger Brand von 1842 verursachten Notstandes half er durch Spenden an Obdachlose sowie Kredite an den Staat tatkräftig mit.
Innerhalb der eigenen Familie zeigte sich ebenfalls Salomon Heines Großzügigkeit. So half er beispielsweise seinem Bruder Samson eine Existenz als Kaufmann aufzubauen.
1816 nahm sein Neffe, der Dichter Heinrich Heine, eine kaufmännische Lehre bei ihm auf, die er allerdings abbrach, um sich mehr auf die Dichtung konzentrieren zu können. Salomon zeigte sich davon wenig begeistert, hielt er das Dichten doch für eine "brotlose Kunst". Nichtsdestotrotz unterstützte er seinen Neffen weiterhin und sagte ihm finanzielle Hilfe für das angestrebte Jura-Studium zu.
Die Beziehung der beiden blieb jedoch auch weiterhin angespannt. Selbst als Heinrich Heine erfolgreich als Dichter war, war er auf das Geld aus Hamburg angewiesen.
Wilfried Bütow („Kennst du Heinrich Heine?", Bertuch Verlag Weimar 2006) beschreibt das Verhältnis folgendermaßen:
Als Heine wieder einmal seinen Onkel Salomon besuchte entdeckte er ein Album, in das Freunde des Hauses Widmungen und Verse schrieben. Heine nutzte die Gelegenheit und schrieb hinein:
„Lieber Onkel, leih mir hunderttausend Taler und erinnere Dich nie mehr Deines Dir zärtlich ergebenen Neffen."
Der Dichter Heine kommentierte später den Unterschied zwischen sich und dem Onkel auf seine Art. „Weißt du, Onkel, das Beste an Dir ist, daß Du meinen Namen trägst."