Wollten Sie schon immer einmal der Bundeskanzlerin begegnen? Papst Benedikt XVI. von Angesicht zu
Angesicht gegenüberstehen? Oder hätten Sie vielleicht lieber ein Foto von sich
gemeinsam mit einer berühmten Persönlichkeit aus der Musik- oder Filmszene?
Die Chance zur Erfüllung eines solchen Wunsches bietet sich beim Besuch des Panoptikums, des größten Wachsfigurenkabinetts Deutschlands. Auf einer Fläche von über 700 m² ist es möglich, sowohl mit historischen Gestalten als auch mit Prominenten der Gegenwart aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Sport im wahrsten Sinne des Wortes Tuchfühlung aufzunehmen. Das Gebäude, das die über 120 Figuren beherbergt, befindet sich am Spielbudenplatz im berüchtigten Hamburger Stadtteil St. Pauli und wurde in den 50er Jahren erbaut.
Das Panoptikum selbst gibt es indessen schon viel länger und so gilt es nicht nur als das größte, sondern gleichfalls als das älteste Wachsfigurenmuseum Deutschlands. Friedrich Hermann Faerber eröffnete 1879 die Ausstellung am Spielbudenplatz, die der Bevölkerung gestattete, sich ein Bild von den Menschen zu machen, die ständig in aller Munde waren; denn Fotos bekam man damals nur sehr sporadisch zu sehen. Die Wachsfigurenkabinette verloren dann am Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Aufkommen des Films an Bedeutung. Allein das Museum in Hamburg konnte sich über diese Krisenzeit hinweg halten - bis heute, trotz des Umstands, dass es 1943 einem Bombenangriff zum Opfer fiel und der Großteil der Figuren dabei zerstört wurde.
Nun leitet Dr. Hayo Faerber das Familienunternehmen bereits in der vierten Generation. Das Führungskonzept betont die Verknüpfung von Unterhaltung und Information. Die Besucher werden regelrecht zum Fotografieren aufgefordert und können über den ausleihbaren Audioguide Wissenswertes über die dargestellten Persönlichkeiten und die Herstellung der Wachsfiguren erfahren. Dieses Anliegen wird ferner durch die Museumsrallyes verwirklicht. Im Heft mit der Matrosenmaus Pauli P. bzw. im ansprechenden Zeitungsformat können Kinder und Jugendliche die Welt des Panoptikums mithilfe von Geschichten und Rätseln entdecken.
Bis eine vollständige Wachsfigur entstanden ist, dauert es mindestens so lang, wie ein Baby im Bauch
seiner Mutter ist, oder sogar noch länger. Die Berühmtheiten werden zunächst auf der Basis von Bildern oder bei einem persönlichen Besuch vollständig „vermessen". Dann beginnen die Bildhauer damit, den Kopf aus Ton nachzugestalten. Das so erschaffene Modell wird mit Gips umhüllt, wobei diese Hülle später als Gussform für das Wachs dient. Nach Aushärtung des Wachses vervollkommnen die geschickten Hände der Künstler den Kopf mit Glasaugen, professionellen Zahnprothesen und einzeln eingestochenem Echthaar. Hände und Körper der Figuren durchlaufen einen ähnlich komplizierten Entstehungsprozess. Und wenn zu guter Letzt die Kleidung angelegt wird, handelt es sich entweder um Sonderanfertigungen oder um Leihgaben der Prominenten.
Für alle, die das Außergewöhnliche lieben, besteht die Möglichkeit, im Panoptikum z. B. den Kindergeburtstag oder ein anderes Jubiläum zu feiern und Unternehmen können dort Empfänge, Präsentationen oder Pressekonferenzen veranstalten.
***********
Textquellen: Flyer des Panoptikums, http://www.panoptikum.de/de/
Bildquelle: Panoptikum Hamburg