Marcus Nordheim wurde am 23.9.1812 als eines von zwölf Geschwistern in einem kleinen unterfränkischen Dorf geboren. Trotz der schon damals bestehenden Repressalien gegenüber Juden hatten es seine Vorfahren zu einem gewissen Wohlstand gebracht.
1827 wanderte der Metzgergeselle nach Hamburg aus, wo er sich größere Entfaltungsmöglichkeiten versprach. 1836 gründete er dort die Viehhandelsfirma „M. Nordheim", die später sein Bruder Moritz übernehm. Marcus Nordheim konzentrierte seine geschäftlichen Unternehmungen auf den Handel mit Häuten und Fellen. Er wurde darin so erfolgreich, dass Hamburg vor Liverpool, Amsterdam und Riga die europäische Spitzenstellung in der Branche einnahm.
Er selbst erwarb in seinem langen Berufsleben enormen Reichtum, so wurde sein Vermögen bei seinem Tod auf unglaubliche zehn Millionen Goldmark geschätzt.
Schon zu Lebzeiten handelte er nach der Maxime: „Was das Leben lebenswert macht, ist nicht der Besitz von Reichtum, sondern die Kraft, mit ehrenwerten Mitteln Reichtum erwerben zu können" und, er stellte seinen Reichtum großherzig in den Dienst der benachteiligten Menschen.
So stiftete er zweieinhalb Millionen Goldmark seinem Dörfchen in Bayern aus dem er stammt, in Hamburg stiftete er u.a. drei Altersheime sowie eine Mädchenschule in der Karolinenstraße, deren Gebäude beide Weltkriege überstand.
Viele weitere Stiftungen vor allem im Bereich der Armenpflege und des Schulwesens fielen jedoch den beiden Inflationen und dem nationalsozialistischen Regime zum Opfer.
Marcus Nordheim starb als hochgeachteter Hamburger Bürger am 25.November 1899.
Aus dem Vermögen, das er hinterließ, flossen 1,5 Millionen Goldmark in die noch heute bestehende Nordheim-Stiftung mit dem Ziel für Hamburger Kinder aus sozial schwachen Familien im damaligen hamburgischen Cuxhaven (Das Hamburgische Amt Ritzebüttel) eine Klinik zu errichten. 1906 wurde das Seehospital im heutigen Cuxhavener Stadtteil Sahlenburg feierlich eröffnet. Bürgermeister Johann Georg Mönckeberg stellte dabei in seiner Gedenkrede die Verdienste Marcus Nordheims noch einmal heraus.
Das „Seehospial Sahlenburg", „die Nordheimstiftung", das heutige „HELIOS- SeehospitalSahlenburg" (http://www.helios-kliniken.de/klinik/cuxhavensahlenburg.html) gehört seit einigen Jahren zu der „Helios-Kliniken GmbH".
Die Nordheimstiftung selbst hilft auch heute weiterhin, ganz im Sinne ihres Stifters, jenen, die der Hilfe bedürfen.
Die Nordheimstraßen in Cuxhaven-Sahlenburg und in Hamburg-Ohlsdorf halten die Erinnerung an diesen verdienstvollen Wohltäter wach.
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Textquellen:
Einladung zur Erinnerung an die Wiederkehr des 200.Geburtstages von Marcus
Nordheim(Sahlenburg, 28.9.2012)
Cuxhavener Nachrichten, Der Name Nordheim wurde zur Institution, CN,
6./7.10.2012,S.40
Renate Hauschild-Thiessen, Institut für die Geschichte der
Juden,www.igdh-hh..de/
Bild:
Bild wurde von Herbert Kihm abfotografiert und bearbeitet