Der auch heute noch hoch geschätzte Physiker entstammte einer angesehenen Familie. Sein Vater war Jurist und übte in Hamburg u.a. die Ämter des Justizsenators und des Präses der Justizverwaltung aus. Heinrich besuchte das berühmte „Johanneum", das älteste, 1529 von dem Kirchenreformator Johannes Bugenhagen gegründete, Hamburger Gymnasium und legte dort auch das Abitur ab. Nach einem Praktikum in Frankfurt am Main studierte er in Dresden, München und Berlin Mathematik und Physik. In Berlin promovierte er und wurde Assistent bei dem oben genannten Physiologen und Physiker Hermann von Helmholtz, nach dem heute die Gemeinschaft außeruniversitärer deutscher Forschungszentren benannt ist.
1883 ging Hertz als Privatdozent an die Universität in Kiel, 1885 wurde er Professor für Physik an der Technischen Hochschule von Karlsruhe. Ab 1889 wirkte er als Professor an der Bonner Universität. In Bonn starb er auch, am 1. Januar 1894 mit nur 36 Jahren an der Wegener-Granulomatose, einer entzündlichen Erkrankung des Gefäßsystems. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof Hamburg-Ohlsdorf.
Gustav Ludwig Hertz, ein Sohn seines jüngeren Bruders Gustav Theodor, erhielt übrigens 1925 den Nobelpreis für Physik in Anerkennung seiner Verdienste in der Atom- und Molekularforschung. Sicher wäre auch Heinrich einer solchen Ehrung würdig gewesen, doch der Nobelpreis für Physik wird erst seit 1901 verliehen
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Bildquellen:
- oben rechts: Briefmarke der Deutschen Bundespost von 1994
- unten links: Denkmal für Heinrich Hertz im Ehrenhof des Karlsruher Institute of Technology. Fotograf: Haeferl, Lizenz: CC-BY-SY 3.0. via Wikimedia Commons