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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Gorch Fock

Gorch Fock

Herbert Kihm

Was Finkenwerder mit Gorch Fock und der Ewerscholle zu tun hat

Da ja der Mensch bekanntlich nicht vom Brot allein lebt, sondern auch vom Wort, wenden wir uns also zuerst dem Schriftsteller Gorch Fock zu und dann erst der Scholle.
Gorch Fock (1916)
Gorch Fock (1916)

Gorch Fock wurde als Johann Wilhelm Kinau am 27. August 1880 als erstes von sechs Kindern des Finkenwerder Hochseefischers Heinrich Wilhelm Kinau auf der (ehemaligen) Elbinsel Finkenwerder geboren.

Finkenwerder ist heute eine Halbinsel und ein Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg, Bezirk Mitte. Hier befindet sich auch der Unternehmenssitz von Airbus Operations GmbH.

Nach seiner Ausbildung als Buchhalter und Kontorist in verschieden Städten, kehrte er 1907 als Buchhalter bei der Hamburg-Amerika-Linie nach Hamburg zurück.

Ab 1904 veröffentlichte er Gedichte und Erzählungen, meist in seiner Muttersprache, dem finkenwerderischen Plattdeutsch. Er benutzte dazu die Pseudonyme Gorch Fock, Jakob Holst und Giorgio Focco.

1913 erschien sein bekanntestes Werk, der hochdeutsche Roman mit plattdeutschen Dialogen „Seefahrt ist not". In dem Roman wird das Leben der Hochseefischer auf Finkenwerder in heroisierender Weise beschrieben.

Gorch Fock ging in der Seeschlacht am Skagerrak am 31.Mai 1916 mit dem Kreuzer SMS Wiesbaden unter. Seine Leiche wurde im August in der Nähe von Göteborg an Land getrieben. Er wurde auf der schwedischen Insel Steensholmen zusammen mit weiteren deutschen und britischen Seeleuten bestattet. 

Auf der Rückseite des 10-DM-Scheins der Serie 3 (aufgelegt 1963) war das Segelschulschiff Gorch Fock abgebildet
Auf der Rückseite des 10-DM-Scheins der Serie 3 (aufgelegt 1963) war das Segelschulschiff Gorch Fock abgebildet

Gorch Fock hat mit zusammen seinen Brüdern Jakob und Rudolf Kinau als plattdeutsche Autoren und Heimatdichter bis heute große Bedeutung für die plattdeutsche Literatur.

Gorch Fock ist Binnenländern eher bekannt als Namensgeber der Schulschiffe der Marine, der Gorch Fock 1 (1933-2003), als auch des jetzigen Schulschiffes, der Gorch Fock 2, die am 24. Februar 1958 bei Blohm & Voss auf Kiel gelegt wurde.

Kehren wir in Gedanken zurück zu unserem Ausgangspunkt, der heutigen Halbinsel Finkenwerder. Ewer sind die Fischerboote, mit denen die dortigen Fischer hinausfahren, um den Hamburger Fischmarkt zu versorgen.

Die „Finkenwerder Ewerschollen" werden in den Restaurants meist unter dem Namen „Scholle Finkenwerder Art" aufgeführt.

Für die Zubereitung braucht man Speck. Bei vier Schollen etwa 500 gr., sowie reichlich Butter.
Der fein gewürfelte Speck wird in Butter ausgelassen, dann zur Seite gestellt.

Die Schollen werden ausgenommen, gewaschen, gesalzen, mit Zitronensaft beträufelt und in Mehl gewendet. In der Pfanne werden sie nun mit der Butter und dem Speckfett goldbraun gebraten. Die Schollen werden schließlich mit dem in der Pfanne kurz erhitzen Speck angerichet.

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Textquellen:
Gorch Fock: wikipedia, die freie Enzykopedie
Rezept "Finkenwerder Ewerscholle": Fabian Lith, Volker Ernsting: Rundstück, Rauchfleisch, Rote Grütze. Johann Heinrich Döll Verlag, Bremen 1983.

Bildquellen:
Die drei Bilder im Text sind entnommen: wikimedia commons (alle gemeinfrei/public domain)
- Gorch Fock 1916
- 10 DM Schein, Rückseite
- Scholle Finkenwerder Art (Urheber: Xocolatl)
- Vorschaubild: Fotomontage von Rita Dadder

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