Hamburg-Lese

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Spannende Erzählkunst

Der "Wagen" thematisiert die Schattenseiten der Menschheit. Die erste titelgebende Erzählung fasst Berdt Seites eigene traumatische Fluchterfahrungen in literarische Erzählkunst, bis die Grenzen von Vergangenheit und Zukunft schmelzen. Die andere widmet sich der biblischen Geschichte der Sintflut und interpretiert die Arche-Noah in einer ganz neuen Variante.

Helbing Kümmel,

Helbing Kümmel,

Herbert Kihm

Helbing gehört zu Hamburg wie der Hummel (s. Artikel aufhamburg-lese.de)oder der Michel (s. Artikel auf hamburg-lese.de) und die Hamburger schätzen ihn daher - in der Kiezkneipe ebenso wie in den Gourmet-Häusern der Hansestadt.

Inoffiziell wird Helbing Kümmel als Nationalgetränk Hamburgs bezeichnet. Im Hamburger Rathaus wird der Kümmelschnaps bei allen offiziellen Anlässen (s. Artikel Mattiaemahl) serviert.

Kümmel oder Köm:

Kümmel oder norddeutsch „Köm“ ist eine Spirituose, die ihren Namen und natürlich ihren Geschmack dem Echten Kümmel (Carvum carvi) mit seinen ätherischen Ölen (vor allem Carvon) verdankt. In Skandinavien nennt man das vergleichbare Getränk Aquavit.

Geschichte:

Gegründet wurde die Brennerei im Jahre 1836 von Johann Peter Hinrich Helbing aus Dresden, der vom Kaufmann Heinrich Carl von Schimmermann an das Schloss Ahrensburg gerufen wurde. Helbing entstammte einer erfolgreichen Kaufmannsfamilie, die sich durch den Besitz mehrerer erfolgreicher Bierbrauereine einen Namen gemacht hatte. Als jüngerer Sohn von zwei Brüdern hatte er jedoch keine Gelegenheit, in den väterlichen Betrieb einzusteigen. Schimmelmann braute zu dieser Zeit ebenfalls sein eigenes Bier und war nun auf der Suche nach einer geeigneten Spirituose. Johann Peter Heinrich Helbing entwickelte daraufhin einen Kümmelschnaps und gründete in Hamburg sein eigenes Unternehmen, welches später von Sohn Christoph Heinrich Helbing weitergeführt wurde. Bis zur Jahrhundertwende wuchs das kleine Familienunternehmen zum größten Spirituosenunternehmen Deutschlands mit rund 400 Mitarbeitern heran. Nicht zuletzt die Hefeproduktion (Saceharomyces cerevisiae: Bier-oder Bäckerhefe) als zweites Standbein und Keimzelle des größten deutschen Hefeproduzenten sicherte den Erfolg des Unternehmens.

Nach dem Tod Christoph Heinrich Helbings im Jahre 1886 rührten seine Frau Sophia Margaretha Neta Helbing, geb. Holst gemeinsam mit ihrem gemeinsamen Sohn Christoph Heinrich Helbing (geb. 1863) sowie zwei Schwiegersöhnen den Betrieb fort. Vier Jahre später jedoch wurde der Betrieb in eine AG mit dem Namen Helbingsche Dampf-Kornbrennerei und Presshefe-Fabriken AG umfirmiert.

Die später neu gegründete Heinrich Helbing GmbH wurde 1927 eine Tochterfirma der Norddeutschen Hefeindustrie AG aus der sich mit der Deutsche Hefewerke GmbH einer der größten Hefehersteller Europas entwickelte.

1974 übernahm die Hamburger Familie Matthiesen als Inhaber des Unternehmens Borco-MarkenImport die Marke Helbing und leitet seitdem die Geschicke der Heinrich Helbing GmbH. (wikipedia)

Die Fachpublikation Getränkezeitung schätzt den Umsatz auf rund 1 Million Flaschen jährlich, welche hauptsächlich im norddeutschen Raum konsumiert werden. Zunehmend jedoch wird Kümmel auch im gesamten deutschen Bundesgebiet sowie im Ausland getrunken oder zum Kochen (s. Rezept) und Backen verwendet. Als einziger Kümmelschnaps wird Helbing in die USA exportiert, wo er vorrangig von deutschstämmigen Auswanderern getrunken wird.

In Deutschland ist Helbing Kümmel mit einem Marktanteil von rund 41 % im Kümmelsegment absoluter Marktführer.

Ehrungen:

Hamburg hat dem Erfinder seiner ältesten Spirituosenmarke viel zu verdanken. So ist es denn auch kein Zufall, dass es hier Plätze, Gebäude, Straßen und sogar eine Schule(!!) gibt, die nach Heinrich Helbing benannt wurde.

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Bilder mit freundlicher Genehmigung für die hamburg-lese.de durch: Borco-Marken-Import Matthiesen GmbH&Co.KG

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