Sie wollten doch immer schon einmal dort speisen, wo bereits Heinrich Heine, Deutsche Kaiser, Otto von Bismarck, Zar Nikolaus mit seiner Familie oder Hans Albers ihre Austern schlürften? Sie wollen dabei eine exzellente Küche in gediegenem Ambiente genießen? Sie wollen diskret (mit Tischklingel!) in einem der kleine gemütliche Salons und Séparées im Untergeschoß bleiben? Oder Sie planen in einem der großen Salons im Obergeschoß eine größere Feierlichkeit?
Dann sind sie bei Holger Urmersbach und seinem Team in diesem traditionellen Treffpunkt der Hamburger Senatoren, Bankiers und Börsianer bestens aufgehoben.
Das Cölln's hat eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Lassen sie uns daher auf eine Zeitreise gehen:
Die Geschichte des Cölln's begann bereits 1760, als der Hamburger Fischhändler Hinrich Brügmann ein Fischgeschäft und eine Austernhandlung im Souterrain des Hauses Brodschrangen Nr. 1 gründete. 1833 übernahm Johann Cölln das Fischgeschäft und richtete hier im Haus ein Restaurant mit drei Etagen ein, die mittels einer noblen Marmortreppe verbunden waren, und gab dem Restaurant seinen Namen. Angeboten wurden ausschließlich Meeresfrüchte und als einziges Fleischgericht ein hohes Filetmittelstück mit blonden Zwiebeln und panierten Bratkartoffeln (das berühmte Cölln's Filetmittelstück, das auch heute auf der Speisekarte steht!). Das gesamte Restaurant bestand aus vielen kleinen Séparées, die durch Türen miteinander verbunden waren. Hier gab es die erste aufwendig installierte Tischklingelanlage und die erste private Telefonanlage in Hamburg. Die Firma Johann Cölln Hamburg wurde in den kommenden Jahren zum größten Kaviarlieferanten Europas und belieferte zahlreiche Königshäuser und die berühmtesten Hotels der damaligen Zeit, so dass auf dem Weg nach England 1897 sogar der russische Zar mit seiner Gattin Cölln's Restaurant einen Besuch abstattete. Bis heute trägt das Séparée Nr. 7, dessen gesamte Inneneinrichtung in Astrachan gefertigt worden ist, den Namen „Russisches Zimmer". Aus dem Jahr 1898 stammen die 27.500 hochwertigen handbemalten Wand- und Bodenfliesen, gefertigt im Jugendstil durch Villeroy & Boch Keramische Werke aus Mettlach. Sie sind bis heute erhalten, ebenso wie das wertvolle Wandfliesengemälde mit der Darstellung der Elbe und ihres Reichtums an Meeresfrüchten im Foyer des Restaurants.
Die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges überstand das Restaurant nur dadurch, dass man hier Tauschgeschäfte betrieb. Auch nach dem Krieg blieb das Restaurant eine Hamburger Institution. Im April 2007eröffnete zur großen Freude vieler Hanseaten der frühere Pächter Holger Urmersbach nach einer denkmalgerechten und liebevollen Restaurierung der historischen Räume das Restaurant auf zwei Etagen neu.
Hier zum Abschluss der Historie eine Geschichte,die im Managermagazin 5/2012 erschien:" Dass Rudolf Augstein damals, in den 80ern, am liebsten die Kanalarbeiter schnitte aß, 200 Gramm Ta¬tar vom Rinderfilet, kurz überbacken, mit einem Klacks Crème fraîche und zwei Esslöffel Kaviar (125 Gramm) drauf, und dann mit John Jahr Senior und Gerd Bucerius so laut stritt, dass sich die Leute im Nebenzimmer beschwerten: „Was sind denn das für Leute?" Folgerichtig wurde das Séparée daneben immer frei gelassen, wenn der Stammtisch tagte; und nach dem Dessert gleich der Digestif-Wagen reingeschoben, nein, nicht mit den edlen, der mit den billigen Bränden. „Die wollten Quantität, nicht Qualität. Und hatten eine diebische Freude, sich klammheimlich nachzuschenken."
Natürlich ging es bei unserem Essen im Eckelmann Salon wesentlich ruhiger zu, feierten wir doch einen 92. Geburtstag und zwar mit diesem hervorragenden Menü:
Gruß aus der Küche
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Gebackene Auster nach Johann Cölln
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Rucolasalat mit karamellisiertem Ziegenkäse und Aprikosen im Speckmantel
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„Surf and Turf" von Rinderfilet (auf den Punkt medium!) und Riesengarnele mit Sauce Bearnaise auf aromatisiertem Blattspinat und Risoléekartoffeln
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Gratiniertes Limonenparfait mit frischen Früchten
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Wie immer stand dabei die Tischklingel auf dem festlich und geschmackvoll dekorierten Tisch und die schwarze Karte klemmte an der Tür, die signalisiert, dass man nicht gestört werden möchte, wie immer war das Personal von diskreter Aufmerksamkeit und wie immer ließ es sich der „Chef" nicht nehmen, nicht nur nach dem: „Alles in Ordnung? Sind Sie zufrieden?" zu fragen, sondern es blieb immer auch die Zeit, zu einem persönlichen Gespräch mit uns.
Wenn sie also hanseatischer Speisekultur und Gastlichkeit in geschichtsträchtigem Ambiente genießen wollen, dann wird ein Besuch in Cölln‘s in Hamburg zu einem unvergesslichen Erlebnis werden!"
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Cölln's Restaurant • Brodschrangen 1-5, D-20457 Hamburg • Tel. +49 (0)40 / 36 41 53 • Fax +49 (0)40 / 37 22 01 • E-Mail coellns-restaurant@web.de
www.cöllns-restaurant.de/home/
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Bildquellen:
Wempe-Salon, Bismark-Salon, Eckelmann-Salon, Außenansicht,
Webseite des Restaurants mit freundlicher Genehmigung für Hamburg-lese von Herrn Holger Urmersbach (www.cöllns-restaurant.de/home/)