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Der Bettnässer

Florian Russi

Russi thematisiert in seinem neuen, einfühlsamen Roman die gesellschaftlichen und psychischen Probleme eines Jungen, dessen Leben von Unsicherheit und Angst geprägt ist.

Auch als E-Book erhältlich

Chilehaus

Chilehaus

Florian Russi

Dezenter Hanseatenstolz

Im Stilequartett, das wir als Kinder spielten, war es der Repräsentant eines Gebäudes im Neuzeit-Stil. In den Jahren 1922 bis 1924 wurde es nach Plänen des Architekten Fritz Höger errichtet. Bis heute gilt das Chilehaus als herausragendes Beispiel für den norddeutschen Backsteinbau und ist als solches weit über Deutschlands Grenzen bekannt. Der Mann, der es errichten ließ, war der Kaufmann Henry Brarens Sloman. Er war als mittelloser junger Mann von Hamburg nach Südamerika ausgewandert und in Chile durch den Handel mit Salpeter zu großem Reichtum gekommen. Der sogenannte Chilesalpeter ist ein Natriumnitrat und wird vor allem als Düngemittel gebraucht. Als 60-jähriger kehrte Sloman in seine Heimatstadt zurück und setzte für sie und sich selbst ein Denkmal. Das repräsentative Gebäude, das er auf knapp 6.000 m² Grundfläche im Hamburger Kontorhausviertel erstellen ließ, ist bis heute ein Ausdruck Hamburger Hanseatenstolzes, nicht pompös, aber beeindruckend.

Für den Bau wurden 4,8 Millionen Ziegelsteine verwendet. Die vordere Fassade erinnert in ihrer zugespitzen Form an ein Schiff. Im Inneren sind vor allem die Eingangshalle und die Seitentreppen sehenswert. Der keramische Wandschmuck an der Fassade wie auch an den Treppenhäusern geht zum großen Teil auf den Bildhauer Richard Kuöhl zurück. Die Gesamtgebäudefläche beträgt über 30.000 m². Sie wird heute von 40 Mietern für Geschäfte und Büros genutzt. Das Gebäude hat insgesamt 2.800 Fenster. Im frei zugänglichen Innenhof befinden sich Cafés, Gast- und Einzelhandelsstätten, darunter eine Kunstgalerie.

Das Chilehaus gilt als eines der Wahrzeichen Hamburgs. Seit 1983 steht es unter Denkmalschutz. 1999 wurde es auf die Nominierungsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe gesetzt.

 

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Vorschaubild: Chilehaus Hamburg, Briuefmarke der Deutschen Bundespost Berlin (1988)
Foto: Florian Russi

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